Im Rahmen der Firmvorbereitung besuchten Firmlinge aus Lanzenkirchen und Katzelsdorf und einige Eltern diese Gemeinschaft in Kleinfrauenhaid.
Momentan leben dort 30 Burschen und Männer, aus unterschiedlichen Ländern, die im Zusammenleben und Schutz dieser Gruppe wieder in ein selbstbestimmtes Leben zurückfinden können. Sehr berührend waren die Lebensberichte. Offen und aufrichtig erzählten zwei junge Männer, wie sie in ein Leben mit allerlei Süchten, ein Leben der Lüge, wie sie selber sagten, hineingeschlittert sind.
Gegründet wurde diese Gemeinschaft in Italien von Schwester Elvira, die in Turin „verlorene“ Jugendliche auflas und betreute. Inzwischen gibt es weltweit zahlreiche Niederlassungen, eine davon in Österreich. Innerhalb der Gemeinschaften wird nur italienisch gesprochen, da überall Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammenkommen.
Diese verzweifelten, verletzten, ziellos lebenden Leute finden in der Gemeinschaft Halt und Kraft, lernen wieder einen geregelten Tagesablauf kennen, um später wieder ohne diesen Schutz der Gemeinschaft glücklich leben zu können.
Wie? Täglich mehrmals gemeinsames Gebet bringt sie wieder in Beziehung zu Gott, unserem
Schöpfer.
Christliche Lieder mit Bewegung und Tanz vertiefen das Gemeinschaftserlebnis.
Heilige Messen und Beichtgespräche werden angeboten.
Jeder Neuankömmling erhält einen „Engel“, der 24 Stunden für ihn da ist, mit ihm
zusammen die schwierigen Zeiten durchsteht, die er selber auch erlebt hat.
Arbeit in verschiedenen Bereichen bringt Selbstbewusstsein, Freude und Sinn: In Teams
werden alle Bereiche in Haus, Küche, Gemüsegarten, Holzarbeit, Pflege des Teiches,
Betreuung der Außenanlagen, Töpferei, Tischlerei, Stall mit Tieren, Kapelle erledigt.
Einüben der Nächstenliebe, die man erfährt und auch geben muss, da verschiedene
Charaktere zusammenleben.
Die Gemeinschaft lebt von der Vorsehung, das heißt vom Vertrauen, dass Gott immer für sie sorgt, dass sie durch Spenden von Naturalien und Zuwendungen und eigene Erzeugung alles erhalten, was notwendig ist. Unsere Eltern brachten daher auch Lebens- und Hygieneartikel mit. „Es funktioniert, obwohl man sich das am Anfang nicht vorstellen kann“, so ein Bursch. Mit dem Vertrauen und der Erfahrung von Gottes Liebe wächst auch das Vertrauen in die Mitmenschen und gibt die Kraft, dem Mitbewohner eine Stütze, ein Freund zu sein.
Ein beeindruckender Vormittag, der uns zeigte, dass wir uns oft um Unwichtiges Sorgen machen und wie notwendig es ist, Gott nicht aus dem Leben auszuschließen.